Als „guter König“ ging Wilhelm II. von Württemberg (1848–1921) in die Geschichte ein. Bis heute ist die Erinnerung an ihn lebendig. In Anekdoten und Erzählungen genießt er den Ruf eines rechtschaffenen und bürgernahen Landesvaters.Persönliche Begegnungen mit dem leutseligen Spaziergänger hinterließen bei vielen Menschen bleibende Eindrücke, die das Idealbild des zeitgemäßen Monarchen verfestigten. Sie vermitteln zugleich das Bild eines eher braven, politisch harmlosen Königs. Doch wer war Wilhelm wirklich?
Auf neuesten Forschungen basierend, wird Dr. Albrecht Ernst das traditionelle Bild des biederen Monarchen kritisch beleuchten und ihn als sensible, humorvolle und sozial engagierte Persönlichkeit, als liberalen und toleranten Fürsten, als Förderer der Künste in ein ungeahnt farbiges Licht tauchen. In einer von Uniformen und Waffen geprägten Zeit stand Wilhelm einem übertriebenen militärischen Gehabe kritisch gegenüber. Während seiner Regierungszeit konnten grundlegende Reformen umgesetzt werden. Selbst Sozialdemokraten zollten ihm Respekt.
Im Vortrag werden auch Wilhelms familiäres Glück und Elend, seine Hobbys und Liebhabereien zur Sprache kommen. Es schmerzte ihn, dass sein Königreich von der Novemberrevolution 1918 hinweggefegt wurde. Doch im Unterschied zu vielen seiner fürstlichen Kollegen, denen die Abdankung schwerfiel, klebte Wilhelm nicht an seinem Thron. Freiwillig ging er ins Exil nach Bebenhausen. Dass seine Beliebtheit nahezu ungebrochen war, zeigte sein Trauerzug, dem Hunderttausende folgten. Für sich allein betrachtet, hätte Württembergs konstitutionelle Monarchie tatsächlich eine Zukunft im 20. Jahrhundert haben können.
Ganz herzliche Einladung
Ihr Heimatgeschichtsverein Aidlingen e.V.