Der Aschermittwoch erinnerte daran, dass Asche seit alters her als Reinigungsmittel verwendet wurde. Bis in die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts war das auch bei uns der Fall. So erzählte Frau Elsa Wissmann (1913-2012) aus Dachtel zum Wäschewaschen in ihrer Kinder- und Jugendzeit:
„Mit der Wäsche ging man sparsam um und behielt die ganze Woche über seine Sachen an. Denn man hat von Hand waschen müssen. Wir haben selbst ein Waschhaus gehabt mit einem eingemauerten Waschkessel. Aus der Nachbarschaft kam eine Wäscherin, die hat für uns immer gewaschen. Andere mussten das selber machen.
Wenn man die gekochte Wäsche aus dem Kessel nahm, hat man miteinander gearbeitet. Zunächst wurde gespült. Das Auswinden hat man zu zweit gemacht, da konnte man die Wäsche gut auswinden. Es gab ja noch keine Wäscheschleudern. Gemeinsam hat man die Wäsche auf der Leine aufgehängt und, wenn nötig, zum Bleichen auf die Wiese gelegt. Evtl. mehrmals, dazu wurde die Wäsche, wenn sie getrocknet war, wieder mit Wasser bespritzt.
Zum Einweichen und Waschen hatte man kein Waschpulver, man nahm Holzasche. Es gab ein Aschengitter und ein Aschentuch, das war aus gröberem Stoff. Das Tuch ist ausgelegt worden mit Stroh und Holzasche innen drin. Das Stroh diente als eine Art Sieb. Das kam dann in einen Behälter, der mit kochendem Wasser gefüllte wurde. Das gab eine ganz scharfe Lauge. Unsere Wäscherin hat sich zum Schutz immer Taschentücher um die Finger gebunden. Besonders mühsam war das Reiben der Wäsche auf dem Waschbrett.“
Das Geheimnis der Aschenlauge war vor allem ihre alkalische, d. h. fettlösende und gewebelockernde Wirkung. Hinzukam der mechanische Reibeeffekt der verbliebenen feinen Aschenpartikel. Durch Sieden von Aschenlauge mit Öl oder anderem Fett wurde und wird zum Teil bis heute Seife hergestellt.
von Siegrid Krülle