100 Jahre Dr. Benno Kubin

Dr. Benno Kubin

Dr. Benno Kubin

Dr. Benno Kubin wurde am 30.3.1915 in Brünn geboren, das damals noch zur österreich-ungarischen Monarchie, ab Ende des Ersten Weltkriegs dann zur neu gegründeten Tschechoslowakei gehörte. Mit seiner 1993 verstorbenen Frau, Elisabeth geborene Fröhlich, hatte er vier Kinder. Fünf Enkel und vier Urenkel wurden geboren. Am 21.4.2008 starb Sohn Dieter. Dr. Benno Kubin hatte Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft studiert und an der Universität studiert und an der Universität Prag auch promoviert. Zunächst war er bei einer Dienststelle der Wehrmacht, dann schon in jungen Jahren führend in einem großen Werk seiner Heimatstadt Brünn tätig. Bei Kriegsende fiel er den Tschechen in die Hände. Er knapp dem Tode entrennen. Es folgten fünf Jahre Kriegsgefangenschaft. 1950 traf er mit seiner geflüchteten Familie in Aidlingen wieder zusammen. Er lernte das Leben als Hilfslackierer bei Daimler kennen, ehe er von 1952 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1979 im Landratsamt wirkte. Zuletzt wirkte er als Leiter des Lastenausgleichs-, Flüchtlings- und Versicherungsamts. Seine Erfahrungen bei der Betreuung und Beratung der Heimatvertriebenen konnte er in das im Auftrag des Kreisverbands Böblingen geschriebene Buch „Die Vertriebenen im Kreis Böblingen“ einbringen. Es erschien im Jahr 1992 und gibt Aufschluss über die Integration in den einzelnen Ortschaften des Kreises. Gleichzeitig war Dr. Kubin kummunalpolitisch aktiv. Von 1953 – 1963 und noch einmal von 1980 – 1989 gehörte er dem Gemeinderat an. In der zweiten Phase, nach Eintritt in den Ruhestand, war er zugleich zweiter Stellvertreter des Bürgermeisters und Fraktionsvorsitzender der CDU. In der ersten Phase gelang es, dank seiner Initiative und Unterstützung, in Aidlingen 286 Wohnungen in Siedlungshäuern als Miets- und Altenwohnungen zu erstellen und damit die große Wohnungsnot abzubauen. In der Zeit des Ruhestands, 1987, gründete er mit anderen Vertriebenen die Ostdeutsche Heimatstube, die wie die auf Initiative von Herrn Karl Wiedmaier zusammengetragenene Aidlinger bäuerlichen Gerätschaften im Baudenkmal Hopfenhaus in Aidlingen untergebracht ist. Hier werden Gegenstände aufbewahrt und gezeigt, die die Vertriebenen bei der Flucht und Vertreibung mit sich führen konnten und die, wie z.B. Trachten, Möbelstücke und Urkunden, ein Stückweit das kulturelle Leben in der alten Heimat repräsentieren. Von 1952 – 2002, 50 Jahre lang, war Dr. Kubin Vorsitzender des Ortsverbands Aidlingen des Bundes der Vertriebenen. Das ist ein weiteres Zeichen dafür, dass er sich seinen heimatvertriebenen Schicksalsgefährten in besonderem Maße verbunden fühlte. Für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten wurde Dr. Benno Kubin mehrfach geehrt. So wurde ihm 1980 das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik, die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg und die Bürgermedaille der Gemeinde Aidlingen verliehen. Dr. Benno Kubin verstarb am 10.09.2009. Er wurde auf dem Aidlinger Friedhof beerdigt. Für seine Verdienste wurde Dr. Benno Kubin am 30.10.2016 in einer Gedenkfeier eine Messingtafel enthüllt, die nun ihren Platz am Museum Hopfenhaus Aidlingen hat.

Gedenktafe für Dr. Benno Kubin

Gedenktafe für Dr. Benno Kubin

Karl Wiedmaier und Dr. Benno Kubin wurden für ihre Verdienste an der Gemeinde Aidlingen und Ihren Bürgern gewürdigt.

Bald werden zwei Messingtafeln am Aidlinger Museum Hopfenhaus an die Verdienste von Wiedmaier und Kubin erinnern. In einer Feierstunde wurden am 30. Oktober 2016 im Aidlinger evang. Gemeindehaus die beiden Gedenktafeln den Gästen vorgestellt. Der Heimatgeschichtsverein Aidlingen hat in Zusammenarbeit mit dem Bund der Vertriebenen und der Gemeinde Aidlingen die Feierlichkeit organisiert und die Öffentlichkeit dazu eingeladen. Der Aidlinger Bürgermeister, Ekkehard Fauth, würdigte in seiner Laudatio die Verdienste von Karl Wiedmaier. Der CDU-Landtagabgeordnete Paul Nemeth erinnerte mit seiner Rede wiederum an Dr. Benno Kubin. Frau Dr. Krülle berichtete über die Herkunft und Siedlungsgebiete der nach dem zweiten Weltkrieg vertriebenen Deutschen. Mit einem Heimatgedicht von Karl Wiedmaier, welches von Dieter Geiger gekonnt vorgetragen wurde, wurden die Festlichkeiten ergänzt. Die musikalische Umrahmung gestalteten die Gebrüder Kaufmann mit ihren Klavierduetten. Ein herzliches Dankeschön gilt an alle Redner, Organisatoren und Helfer der Feier.