Die obere Mühle in Deufringen

Die obere Mühle von Deufringen lag am linken Ortsrand von Deufringen in Richtung Gechingen. Die obere Mühle wurde wie auch schon die untere Mühle von den hiesigen Ortsherren erbaut, verpachtet und später verkauft. 1578 verkaufte Agnes von Gültlingen, Witwe des verstorbenen Jakob von Gültlingen, um 1.000 fl (florentinischen Gulden) an Gotthard Gebhardt. Die Mühle verfügte über drei Mahlgänge. Zur Mühle gehörten Hofreite (Hofstelle) und Garten. Es mussten jährlich 8 ß (Kreuzer) und zwei junge Hühner als Steuerzahlung an die Herrschaft abgegeben werden. In die obere Mühle waren die Deufringer Bürger gebannt, d.h. diese waren gezwungen nur in dieser Mühle ihr Korn mahlen zu lassen. So waren die Einnahmen der Mühle gesichert und es konnte sich keine weitere Mühle ansiedeln.

Um 1609 kam die Mühle in den Besitz von Michel Breitling aus Gechingen. Von da an blieb die Mühle fast 300 Jahre in Familienbesitz. Michel Breitling war auch der Begründer der heute noch ansässigen Familie Breitling in Deufringen.

Die Mühle wurde noch bis in die ca. 1960 Jahre bis zum Tode von Eugen Holz betrieben. Später wurde das Mahlwerk und der Mühlkanal abgebaut. Die Mühle wurde dann als Wohnhaus und landwirtschaftliches Anwesen genutzt. Der letzte Besitzer verkaufte das Anwesen zum Abriss im Jahr 2015. Heute steht ein Einfamilienhaus auf dem Platz.